Grüne Jugend zeigt Mut: Ein Weckruf an die Parteien
Inmitten der aktuellen politischen Landschaft zeigt die Grüne Jugend, was es bedeutet, Mut zu haben und für seine Überzeugungen einzustehen. Der Rücktritt des gesamten Vorstands und der Austritt aus der Partei sind ein kraftvolles Zeichen. Was läuft schief bei den Grünen? Es scheint, als hätten sie den Kompass verloren, der sie einst als Partei für Umweltschutz, Frieden und soziale Gerechtigkeit ausgezeichnet hat.
Für mich waren die Grünen immer mehr als nur eine Umweltpartei. Sie standen gegen Waffenlieferungen, für den Frieden und für ein buntes, freies und gerechtes Deutschland. Doch heute? Ihre Entscheidungen und ihr Kurs widersprechen allem, was ich einst mit ihnen verbunden habe.
Ähnlich geht es mir auch mit meiner SPD. Es schmerzt, diese Entwicklungen zu beobachten. Die Sozialdemokratie, einst ein Fels in der Brandung für soziale Gerechtigkeit, scheint unter dem Druck von AfD und CDU nachzugeben. Insbesondere die Einführung der sogenannten „Bezahlkarte“ und die Härte gegenüber Geflüchteten und Menschen mit geringem Einkommen machen mich nachdenklich: Ist das noch meine Partei?
Es ist nicht die tägliche politische Arbeit, die ich kritisiere – in vielen Bereichen leisten die Parteien gute Arbeit. Aber sie verlieren an Profil, wenn sie sich von populistischen Strömungen beeinflussen lassen, anstatt stolz ihrem sozialen Geist zu folgen. Soziale Gerechtigkeit darf nicht zum Spielball der politischen Kompromisse werden. Wir sollten langsam merken, dass wir auf diesem Weg nicht mehr Wählerstimmen gewinnen, sondern viele alte Wähler verlieren.
Vielleicht ist es Zeit, sich zu fragen: Wie viel Mut haben wir noch, um die Politik zu gestalten, an die wir einst geglaubt haben?